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Published 1996.
In der ?lteren Tradition wird Heraklit zu den Naturphilosophen gez?hlt, doch sein Denken grenzt sich vom reinen Ansammeln von Wissensmaterial und den kosmologischen Spekulationen der ionischen Naturphilosophen ab. Heraklit distanziert sich vom allgemein erfahrbaren ...
Published 1996.
In der ?lteren Tradition wird Heraklit zu den Naturphilosophen gez?hlt, doch sein Denken grenzt sich vom reinen Ansammeln von Wissensmaterial und den kosmologischen Spekulationen der ionischen Naturphilosophen ab. Heraklit distanziert sich vom allgemein erfahrbaren Wissen und geht mit Hilfe der konsequenten R?ckkehr zu sich selber der Erkenntnissuche nach.
Die anhand einer Reihe ausgew?hlter Fragmente durchgef?hrte Untersuchung erbringt neu den Nachweis, wie Heraklit eine klare P?dagogik vorschreibt, die in manchen Aspekten sp?tere philosophische Denkformen vorausnimmt. Im Rahmen seiner Paideia gibt er Anweisungen zur Lebenseinstellung und zum ethischen Verhalten, welche angehende Sch?ler bef?higen sollen, nach dem Logos zu suchen. Bei dieser Suche nach dem Logos in der eigenen Psyche begegnet er dem Logos der Welt. Heraklits Wirklichkeitsvorstellung entsteht aus der Wende nach innen, aufgrund derer eine nicht inhaltlich neue Kosmologie sondern ein von einer ver?nderten Perspektive her betrachteter Kosmos sichtbar wird.
Die so verstandene Weisheitssuche bildetet in der griechischen Gedankenwelt ein Novum: denn erst Heraklit formte die Auffassung von Philosophie als systematische Suche, welche mit der R?ckwendung auf sich selber zur Erkenntnis der kosmischen Wirklichkeit gelangt.
